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   FG Thüringen, 01.12.2009 - 3 K 921/07   

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FG Thüringen, 01.12.2009 - 3 K 921/07 (https://dejure.org/2009,24928)
FG Thüringen, Entscheidung vom 01.12.2009 - 3 K 921/07 (https://dejure.org/2009,24928)
FG Thüringen, Entscheidung vom 01. Dezember 2009 - 3 K 921/07 (https://dejure.org/2009,24928)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Berichtigung der Umsatzsteuer wegen Uneinbringlichkeit von Mietforderungen an gesellschaftsrechtlich verbundene Unternehmen; Begriff der Uneinbringlichkeit i.S.d. § 17 Abs. 2 Nr. 1 S. 1 Umsatzsteuergesetz (UStG); Uneinbringlichkeit einer Forderung bei bloßer Verzögerung ...

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Umsatzsteuerberichtigung wegen Uneinbringlichkeit von Mietforderungen aus tatsächlichen und rechtlichen Gründen; Eigenkapital ersetzender Charakter der Nutzungsüberlassung

  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)

    Umsatzsteuerberichtigung wegen Uneinbringlichkeit von Mietforderungen aus tatsächlichen und rechtlichen Gründen - Eigenkapital ersetzender Charakter der Nutzungsüberlassung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • EFG 2010, 1264
 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (21)

  • BFH, 10.03.1983 - V B 46/80

    Zum Begriff der Uneinbringlichkeit des Entgelts bei vereinbartem

    Auszug aus FG Thüringen, 01.12.2009 - 3 K 921/07
    Unter Anwendung des BFH-Urteils vom 10.03.1983, BStBl II 1983, 389 ergebe sich, dass die Mietforderung aus 1999 uneinbringlich gewesen sei.

    Die in § 17 Abs. 2 UStG getroffene Sonderregelung für die Fälle der Uneinbringlichkeit ist ein besonders erwähnter Unterfall des § 17 Abs. 1 Nr. 1 UStG, der den Grundsatz verwirklichen soll, dass sich die Umsatzbesteuerung (letztlich) auf den Umfang der tatsächlich vereinnahmten Gegenleistung beschränkt (vgl. BFH-Beschluss vom 10.03.1983 V B 46/80, BFHE 138, 107, BStBl. II 1983, 389 m.w.N.).

    Nach der Auffassung des Bundesfinanzhofs kann eine Uneinbringlichkeit aus tatsächlichen Gründen vorliegen, wenn der Schuldner zahlungsunfähig oder zahlungsunwillig ist (vgl. BFH, Beschluss vom 10. März 1983 V B .46/80, BFHE 138, 107, BStBl. II 1983, 389, 391).

    Ein Entgelt wird somit uneinbringlich, wenn die zugrundeliegende Forderung einerseits noch nicht erfüllt, andererseits aber weder rechtlich noch tatsächlich durchsetzbar ist (vgl. BFH-Urteile vom 20. Januar 1997 V R 5/96, BFH/NV 1997, 811; vom 08.12.1993 XI R 81/90, BFHE 173, 252, BStBl II 1994, 338; BFH-Beschluss vom 10. März 1983 V B 46/80, BFHE 138, 107, BStBl II 1983, 389) bzw. bei objektiver Betrachtung in absehbarer Zeit nicht durchgesetzt werden kann (substantiierte Forderungsbestreitung, vgl. BFH-Urteile vom 31.05.2001 V R 71/99, BFHE 196, 330, BStBl II 2003, 206; vom 22. April 2004 V R 72/03, BFHE 205, 525, BStBl II 2004, 684, vom 13.01.2005 V R 21/04, BFH/NV 2005, 928; vom 20.07.2006 V R 13/04, BStBl II 2007, 22; BFH-Beschlüsse vom 12.02.2009 XI B 76/08, BFH/NV 2009, 974, vom 15.04.2004 V B 162/03, BFH/NV 2004, 1122; vom 31. Januar 2006 V B 79/04, BFH/NV 2006, 1166; vom 4. Juni 2007 V B 76/06, BFH/NV 2007, 2151).

    Eine Uneinbringlichkeit aus rechtlichen Gründen ist nach der - zutreffenden - Auffassung des Bundesfinanzhofs jedenfalls dann gegeben, wenn der Unternehmer entweder die Entgeltforderung wegen verfahrensrechtlicher Hindernisse zumindest vorübergehend nicht geltend machen kann (Eröffnung des Insolvenzverfahrens, § 80 Abs. 1, § 89 Abs. 1 InsO; so für den Fall des Konkurses des Schuldners: BFH-Urteile vom 16.07.1987 V R 80/82, BFHE 150, 211, BStBl. II 1987, 691; vom 13.11.1986 V R 59/79, BFHE 148, 346, BStBl II 1987, 226; vom 8.05.2003 V R 20/02, BFHE 203, 181, BStBl II 2003, 953) oder der Forderung dauerhaft materiellrechtliche Einwendungen des Schuldners entgegenstehen (so für den Fall des unbefristeten Einforderungsverzichts: BFH-Beschluss vom 10.03.1983 V B 46/80, BFHE 138, 107, BStBl. II 1983, 389; vom 07.01.1998 V B 106/97, BFH/NV 1998) oder wenn und ggf. soweit der Leistungsempfänger das Bestehen der Entgeltsforderung selbst oder deren Höhe substantiiert bestreitet, indem er konkretisierte Einwendungen vorbringt, so dass die Möglichkeit besteht, dass die Forderung nicht oder nicht in voller Höhe durchsetzbar ist (vgl. BFH-Urteile vom 31.05.2001 V R 71/99, BFHE 196, 330, BStBl II 2003, 206; vom 22. April 2004 V R 72/03, BFHE 205, 525, BStBl II 2004, 684).

    Fälle der mangelnden Durchsetzbarkeit aus tatsächlichen Gründen begründen sich hauptsächlich in der Zahlungsunfähigkeit (vgl. BFH-Beschluss vom 10.03.1983 V B 46/80, BFHE 138, 107, BStBl. II 1983, 389).

    Ob mangelnder Zahlungswille des Schuldners, der sich erfolgreich seinen Zahlungsverpflichtungen entzieht, grundsätzlich ausreicht, ist, außer bei vereinbartem Einforderungsverzicht des Gläubigers (vgl. BFH-Beschluss vom 10.03.1983 V B 46/80, BFHE 138, 107, BStBl II 1983, 389), umstritten.

  • BGH, 16.06.1997 - II ZR 154/96

    Vermietung eines Grundstücks an eine Gesellschaft durch eine aus Gesellschaftern

    Auszug aus FG Thüringen, 01.12.2009 - 3 K 921/07
    Gemäß § 17 Abs. 2 UStG hat er das Entgelt für die steuerpflichtige Leistung in Form der Mietleistung an die ABC Kunststoffverarbeitung GmbH aus dem Jahr 1999 in Höhe von 36.119,20 DM berichtigt, da das Entgelt wegen der Überschuldung der Mieterin und der Eigenkapitalersatzregeln als uneinbringlich anzusehen sei (vgl. auch BGH-Urteil vom 16.06.1997, NJW 1997, 3026).

    Soweit der Beklagte im Einspruchsverfahren unter Hinweis auf das BGH-Urteil vom 18.06.1997 II ZR 154/96, NJW 1997, 3026 eine Teilabhilfe dergestalt zugestanden habe, dass die eine Entgeltminderung hinsichtlich der steuerpflichtigen Mietleistung 1999 an die ABC Kunststoffverarbeitung GmbH (Mieterin) erfolgt sei, weil das Entgelt aufgrund der Überschuldung der Mieterin zum Zeitpunkt 31.12.2001 und der Anwendung der Eigenkapitalersatzregeln uneinbringlich gewesen sei, erschließe sich nicht, warum nur der auf 1999 entfallende Teil der Mietforderung von 41.898,27 DM gem. § 17 UStG uneinbringlich gewesen sein soll und nicht auch die Mietforderungen aus den Jahren 2000 (netto 518.493 DM) und 2001 (netto 306.660 DM).

    Auch der Vortrag der Klägerin bezüglich der etwaigen Eigenkapitalersatzeigenschaft der Mietforderungen infolge der vorgelegenen Überschuldung der Schuldnerin der Mietzinsen und der Verweis auf die zivilgerichtliche Rechtsprechung (vgl. Urteil des Bundesgerichtshofs - BGH - vom 18.06.1997 II ZR 154/96, Neue Juristische Wochenschrift - NJW - 1997, 3026) rechtfertigt es nach Auffassung des Gerichts nicht, die Mietforderungen aus den Jahren 2000 und 2001 als uneinbringlich im Sinne des § 17 Abs. 2 Nr. 1 S. 1 i.V.m. Abs. 1 UStG anzusehen.

    Selbst wenn man den Eigenkapital ersetzenden Charakter der Nutzungsüberlassung wegen Überschuldung des Forderungsschuldners, der mit der Klägerin über Gesellschaftsbeteiligung der Gesellschafter unternehmerisch verbunden war, unterstellt, führt dies aber lediglich dazu, dass der Anspruch auf das Nutzungsentgelt, insbesondere Miet- oder Pachtzins, nach § 32a Abs. 1 und 3 GmbHG frühestens mit Insolvenzeröffnung erlischt (vgl. Hueck/Fastrich, in Baumbach/Hueck, Kommentar zum GmbHG 18. Aufl. 2006, § 32a GmbHG, Rz. 70; vgl. auch Lutter/Hommelhoff, Kommentar zum GmbHG, 15. Aufl. 2000, § 32a GmbHG, Rz. 145; BGH-Urteil vom 18.06.1997 II ZR 154/96, NJW 1997, 3026).

  • BFH, 22.04.2004 - V R 72/03

    Entgeltkorrektur bei Forderungsausfall

    Auszug aus FG Thüringen, 01.12.2009 - 3 K 921/07
    "Uneinbringlich" ist danach eine Forderung, wenn der Anspruch auf Entrichtung des Entgelts nicht erfüllt wird und bei objektiver Betrachtung damit zu rechnen ist, dass der Leistende die Entgeltforderung (ganz oder teilweise) jedenfalls auf absehbare Zeit weder rechtlich noch tatsächlich durchsetzen kann (vgl. BFH-Urteile vom 22. Oktober 2009 V R 14/08, Deutsches Steuerrecht - DStR - 2010, 323-326; vom 20. Juli 2006 V R 13/04, BFHE 214, 471, BStBl II 2007, 22; vom 22. April 2004 V R 72/03, BFHE 205, 525, BStBl II 2004, 684; vom 13. Januar 2005 V R 21/04, Sammlung der nicht amtlich veröffentlichten Entscheidungen des BFH - BFH/NV - 2005, 928).

    Ein Entgelt wird somit uneinbringlich, wenn die zugrundeliegende Forderung einerseits noch nicht erfüllt, andererseits aber weder rechtlich noch tatsächlich durchsetzbar ist (vgl. BFH-Urteile vom 20. Januar 1997 V R 5/96, BFH/NV 1997, 811; vom 08.12.1993 XI R 81/90, BFHE 173, 252, BStBl II 1994, 338; BFH-Beschluss vom 10. März 1983 V B 46/80, BFHE 138, 107, BStBl II 1983, 389) bzw. bei objektiver Betrachtung in absehbarer Zeit nicht durchgesetzt werden kann (substantiierte Forderungsbestreitung, vgl. BFH-Urteile vom 31.05.2001 V R 71/99, BFHE 196, 330, BStBl II 2003, 206; vom 22. April 2004 V R 72/03, BFHE 205, 525, BStBl II 2004, 684, vom 13.01.2005 V R 21/04, BFH/NV 2005, 928; vom 20.07.2006 V R 13/04, BStBl II 2007, 22; BFH-Beschlüsse vom 12.02.2009 XI B 76/08, BFH/NV 2009, 974, vom 15.04.2004 V B 162/03, BFH/NV 2004, 1122; vom 31. Januar 2006 V B 79/04, BFH/NV 2006, 1166; vom 4. Juni 2007 V B 76/06, BFH/NV 2007, 2151).

    Eine Uneinbringlichkeit aus rechtlichen Gründen ist nach der - zutreffenden - Auffassung des Bundesfinanzhofs jedenfalls dann gegeben, wenn der Unternehmer entweder die Entgeltforderung wegen verfahrensrechtlicher Hindernisse zumindest vorübergehend nicht geltend machen kann (Eröffnung des Insolvenzverfahrens, § 80 Abs. 1, § 89 Abs. 1 InsO; so für den Fall des Konkurses des Schuldners: BFH-Urteile vom 16.07.1987 V R 80/82, BFHE 150, 211, BStBl. II 1987, 691; vom 13.11.1986 V R 59/79, BFHE 148, 346, BStBl II 1987, 226; vom 8.05.2003 V R 20/02, BFHE 203, 181, BStBl II 2003, 953) oder der Forderung dauerhaft materiellrechtliche Einwendungen des Schuldners entgegenstehen (so für den Fall des unbefristeten Einforderungsverzichts: BFH-Beschluss vom 10.03.1983 V B 46/80, BFHE 138, 107, BStBl. II 1983, 389; vom 07.01.1998 V B 106/97, BFH/NV 1998) oder wenn und ggf. soweit der Leistungsempfänger das Bestehen der Entgeltsforderung selbst oder deren Höhe substantiiert bestreitet, indem er konkretisierte Einwendungen vorbringt, so dass die Möglichkeit besteht, dass die Forderung nicht oder nicht in voller Höhe durchsetzbar ist (vgl. BFH-Urteile vom 31.05.2001 V R 71/99, BFHE 196, 330, BStBl II 2003, 206; vom 22. April 2004 V R 72/03, BFHE 205, 525, BStBl II 2004, 684).

  • FG Nürnberg, 03.06.2014 - 2 K 1058/13

    Uneinbringlichkeit einer Forderung i.S. des § 17 UStG nicht bereits beim bloßen

    35 Sowohl das Sächsische FG (Urteil vom 17.03.2004 2 K 2580/03, veröffentlicht in juris ) als auch das FG Thüringen (Urteil vom 01.12.2009 3 K 921/07, EFG 2010, 1264) haben aber entschieden, dass jedenfalls vor Klageerhebung (oder dem bewussten Verzicht darauf) keine Uneinbringlichkeit i.S.d. § 17 Abs. 2 Nr. 1 UStG vorliegt.
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